Hallooo 🙂 Ich melde mich mal wieder 🙂
Vor 2 Wochen sollte ich einen Erfahrungsbericht quasi über mein komplettes Leben hier schreiben, also über meine ersten 2 Monate mit folgendem Inhalt:
ASJ/KJ – Berichtsvorlage von Volunta
1. Gastfamilie
(Bitte beschreib deine Gastfamilie. Wer sind sie? Wie leben sie? Wie lebst du dort? Was macht ihr zusammen? Was gefällt dir, was nicht?)
2. Schule
(Wie ist dein Schulalltag? Was hast du für Fächer? Was war/ist besonders schwierig? Wie sind die Mitschüler? Wie läuft es mit der Sprache/dem Verstehen des Unterrichtes? Für die Kombi-Jahrler: wie klappt es mit dem bolivianischen Abitur?)
3. Praktikum/Soziales Engagement
(Welche Tätigkeiten übst du aus/wirst du ausüben, wie ist die Anleitung, musst du selbst Tätigkeiten suchen, gibt es Sprachschwierigkeiten, macht dir die Arbeit Spaß – warum, warum nicht, musst du selbstständig arbeiten, bist du unter-/überfordert, wie sind deine Arbeitszeiten, also alles, was mit der Einsatzstelle zu tun hat; bitte auch beantworten, wenn du noch nicht begonnen hast, soweit, wie du es schon weißt)
4. Zurechtfinden im Land, außerhalb von Gastfamilie, Schule und Arbeit
(Kontaktmöglichkeiten, Wohnen, Einkaufen, Ausgehen, Kontaktmöglichkeiten nach Deutschland, Freizeitmöglichkeiten, was machst du in deiner Freizeit/an den Wochenenden, Zurechtkommen mit der Sprache, war der Sprachkurs hilfreich?)
5. Anmerkungen zu organisatorischen Fragen
(Dies kann betreffen: Betreuung vor Ort, Seminare, Sprachkurs, Vorbereitung, Kontakt zu Volunta etc.)
6. Kurzer (oder langer) persönlicher Erfahrungsbericht
(Hier wünschen wir uns einen Bericht über deine Erfahrungen. Dieser Bericht sollte Befindlichkeiten ansprechen und Situationen schildern, die du in der Schule, bei deiner Arbeit oder im privaten Bereich erlebt hast; was war das bisher schönste Erlebnis, was das bisher negativste?)
7. Tipps für andere Teilnehmer
(Hier besteht die Möglichkeit praktische Tipps für andere zukünftige Teilnehmer einzutragen. Was war für dich hilfreich (gerade zu Beginn), was hat dir gefehlt?)
als 8. und 9. Punkt konnte man noch schreiben, ob es Handlungsbedarf gibt oder ob die Organisation irgendwas vergessen hat.
Hier ist also mein Bericht:
Erfahrungsbericht Kombi-jahr
Charlotte Baase, 19 Jahre 11.9.2011
1.Gastfamilie
Meine Gastfamilie besteht aus meinen Gasteltern und 4 Gastgeschwistern, die noch zuhause wohnen. Meine Gastmutter (ca. 53 Jahre) besitzt ein Restaurant 2 Minuten von unserem Haus entfernt und dort arbeitet sie den ganzen Tag mit unserer Hausfrau und einer Küchenhilfe, sodass ich sie nur zum Mittagessen sehe und sonst eigentlich weniger. Wir haben uns noch nicht so gut kennengelernt, weil sie im Restaurant immer sehr im Stress ist, aber sie hat sich auch schon mal die Zeit genommen, sich mit mir zu unterhalten (meistens ruft dann jemand an und dann ist unser Gespräch genauso schnell wieder vorbei, wie es begonnen hat). Aber vielleicht wird das jetzt anders, weil wir in den letzten Tagen das ganze Restaurant ausgeräumt haben, weil es meiner Gastmutter schlecht geht. Sie ist total übergewichtig und es ist wahrscheinlich zu anstrengend für sie, den ganzen Tag im Restaurant in der Küche zu stehen. Sie scheint sich aber über ihr Gewichtsproblem gar nicht so im Klaren zu sein, da sie immer die Teller von allen Familienmitgliedern aufisst und einmal hatte sie sogar schon mein Fleischstückchen in der Hand und wollte es essen, obwohl ich es selbst noch essen wollte..Da muss man sein Essen bisschen verteidigen.. Sie ist aber sonst total nett und immer freundlich zu mir und stellt mich anderen als ihre Tochter vor J Wenn wir jedes Wochenende gemeinsam in die Kirche gehen, kommt irgendwann ein Lied, bei dem alle rumgehen und einander begrüßen und sie drückt mich dann immer total lange und sagt: „Dass Gott dich immer, immer, immer beschützt“ und das ist schon süß. Meine Familie ist total religiös, was mir schon einige Lehrstunden über den Inhalt der Bibel beschert hat und natürlich gehen sie jedes Wochenende drei Mal zur Kirche! Ich gehe meistens „nur“ zwei Mal mit, weil drei Mal für mich, die in Deutschland kein einziges Mal im Jahr zur Kirche geht, entschieden zu viel ist. Samstagabend ist die Kirche nur für Jugendliche (wahrscheinlich um zu verhindern, dass die Kirchenjugend in die Disco geht) und Sonntagmorgen, sowie Sonntagabend ist Gottesdienst für alle. Sonntagmorgen lass ich dann meistens ausfallen, weil ich von der Woche immer so fertig bin, dass ich einfach irgendwann mal ausschlafen muss..
Mein Gastvater (ca. 47 Jahre) ist irgendwie nicht so der herzliche Typ und guckt sehr oft grimmig und ich habe mich schon oft gefragt, ob es vielleicht ein Problem mit mir gibt, aber er hat nie was gesagt..Aber ist gibt auch oft Momente, wo er mich strahlend anlacht, wenn ich irgendwas erzähle und er hat sich auch schon öfter zu mir gesetzt und mich über meinen Tag ausgefragt und das Gespräch gesucht, was mich natürlich jedes Mal wieder freut. Er ist auch sehr hilfsbereit und hat mir versichert, dass ich immer um Hilfe bitten kann, auch wenn ich sie morgens um 6:15 Uhr wecken muss, weil ich das Brot zum Frühstücken nicht finde. Ich weiß auch nicht, warum sie das jeden Abend an einen anderen Ort legen, sodass ich morgens viel Zeit mit Suchen verliere. Er handelt in seinem Beruf mit Medikamenten und muss deshalb einmal im Monat eine Woche verreisen und unter der Woche sehe ich ihn meistens, genauso wie meine Mutter, nur im Restaurant.
Meine Gastschwester Vasti (16 Jahre) hilft ihrer Mutter morgens im Restaurant und geht nachmittags zur Schule, weil ihre Schule so groß ist, dass die älteren Schüler nur am Nachmittag unterrichtet werden können. Deshalb sehe ich auch sie nur mittags und abends und sonst am Wochenende verstärkt. Ich verstehe mich total gut mit ihr, worüber ich total froh bin, andererseits bin ich froh, dass sie unter der Woche Nachmittags weg ist, weil sie mit ihren 16 Jahren manchmal doch sehr laut, „kreischig“, kindisch und einfach anstrengend sein kann. Sie ist auch total engagiert in der Kirche und leitet dort eine Kindergruppe, denen sie Geschichten aus der Bibel beibringt. Ich hab sie schon mal gefragt, ob sie einen Freund hat oder verliebt ist und ihre Antwort war:“ nein, ich bin ein gutes Mädchen“, aber ihre Facebook-posts sind dafür doch ein Tick zu romantisch..
Am meisten hab ich mich bisher mit meinem Gastbruder Kevin (17 Jahre) unterhalten. Er hat schon vor einem Jahr Abitur gemacht und seitdem aber nicht angefangen zu studieren oder eine Ausbildung zu machen, sodass er den ganzen Tag zuhause chillt oder Fußball mit seinen Freunden spielt. Als ich gerade frisch ankam, war er mir eine große Hilfe, weil er mir zeigen konnte, wie ich mit dem Bus in die Stadt komme oder weil er mich an den ersten Tagen mit zur Schule begleiten konnte. Mit ihm verbringe ich auch die meiste Zeit, weil er ja nichts zu tun hat und wir somit schon etliche Gespräche über Gott und die Welt geführt haben (im wahrsten Sinne des Wortes, er ist auch sehr gläubig). Er wurde aber letztens von seinen Eltern unter Druck gesetzt endlich mal was aus seinem Leben zu machen und jetzt möchte er im März anfangen zu studieren. Am liebsten würde er aber nach Amerika zu seinen zwei erwachsenen Schwestern ziehen, dort viel Geld verdienen und sich hier dann die großen Villen bauen. Dieser „american dream“ nach Amerika zu gehen, dort das große Geld zu machen und dann hier billig zu leben, habe ich hier schon oft bemerkt. Meine Schwester Vasti hat auch vor, Medizin in Amerika zu studieren..
Meine zwei kleinsten Geschwister Kristel (11Jahre) und Sebastian (5 Jahre) sind gar nicht die leiblichen Kinder meiner Gasteltern, sondern kommen aus einer sehr armen Familie, mit einer allein erziehenden Mutter und insgesamt 9 weiteren Geschwistern. Meine Gasteltern sind, wie gesagt, sehr hilfsbereit und ermöglichen somit diesen zwei Kindern ein besseres Leben mit sauberer Kleidung, täglichen Mahlzeiten und einer (zwar schlechten) Schulausbildung auf einer Staatlichen Schule. Kristel wohnt glaub ich schon seit 2 Jahren in der Familie, aber Sebastian haben sie erst vor 2 Wochen dazu geholt, aber er ist ein sehr aufgeschlossener kleiner Junge, der ununterbrochen redet, leider aber kein „r“ aussprechen kann (sagt zB anstatt „hambre“ „hambie“), sodass ich ihn kaum verstehen kann. Das scheint ihn aber nicht zu stören, er redet trotzdem weiter 😉 Kristel ist in Anwesenheit der anderen Familienmitglieder sehr still, zurückhaltend und höflich, aber wenn wir alleine sind, ist sie ihrem Bruder sehr ähnlich J
Um zu meinem Zimmer zu kommen, muss man durch das ganze Haus und den Garten durchlaufen. Ich wohne nämlich in einem extra-Häuschen und mein Zimmer ist auch viel kleiner, als das der anderen Familienmitglieder. Dafür habe ich mein eigenes Bad mit Spiegel, Waschbecken, Dusche und Toilette! Das ist nicht selbstverständlich, die Chrissi hat nur ein Waschbecken und eine Dusche und muss für alles andere rüber ins Haupthaus (sie wohnt auch in einem Gartenhäusschen). Ansonsten steht in meinem Zimmer ein Schreibtisch, ein Schreibtischstuhl (hab ich vor ein paar Tagen ergattert), ein Bett und ein kleiner Schrank oder besser gesagt eine Ablagefläche aus Bambusstäben für meine Klamotten. Es ist hier eher unpraktisch richtige Schränke zu haben, weil im Sommer die Klamotten bei der hohen Luftfeuchtigkeit schimmeln können. Ach und ein richtig altes, aber funktionsfähiges Radio hab ich letzten auch in einer Abstellkammer gefunden und mein Bruder hat mir eine Box angeschlossen und jetzt hab ich bolivianisches Radio in meinem Zimmer (bedeutet, dass ich fast den ganzen Tag Justin Bieber oder Selena Gomez höre).
Die einzigen Familienaktivitäten finden am Wochenende statt, wenn meine Eltern nicht arbeiten und Vasti und ich nicht zur Schule müssen. Jeden Sonntag nach der Kirche gehen wir mit den anderen Kirchenfreunden essen und die letzten zwei Sonntagabende nach der Kirche waren wir in einer Eisdiele bei der Plaza! Da ist natürlich der Anreiz mit in die Kirche zu gehen direkt viel höher 😉 Schon nach einem Monat war ich mit Kevin und Chrissi bei unserer Tante in Cochabamba und habe dort meine Cousinen und die Stadt kennengelernt, das war echt toll! Vor allem, weil dafür ein bisschen Schule ausgefallen ist 😉 Weihnachten verbringen wir vielleicht auch dort J
Am Anfang hatte ich ein paar Schwierigkeiten mich an das Essen zu gewöhnen, weil es jeden Tag frittierten Reis mit frittiertem Fleisch gibt. Ich mein, manchmal gibt es Hühnchen, dann Schwein und am nächsten Tag Rind, aber für mich ist alles einfach Fleisch und in der dritten Woche konnte ich das echt nicht mehr sehen und hab mir einfach nur Spaghetti mit Tomatensoße gewünscht. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, aber wenn es im Restaurant doch mal Nudeln geben sollte, freue ich mich trotzdem übertrieben über diese Seltenheit. Ich bin auch ein Mensch, der total gerne richtig schönen Salat isst, mit Tomaten, Gurken, Mais, Schafskäse und allem was dazu gehört, aber hier besteht Salat aus Tomaten mit Zwiebeln oder Tomaten mit gekochten Karotten und roter Bete und das ist nicht so mein Fall.
Eine Sache, die mich an meiner Gastfamilie ab und zu noch stört ist, dass ich immer mit den zwei Gastschülerinnen verglichen werde, die vor mir hier waren. Die erste muss eine absolute Traumaustauschschülerin gewesen sein, so wie die hier alle von ihr schwärmen. Jeder in der Kirche oder in Cochabamba kennt sie und fängt sofort an von ihr zu schwärmen, das ist richtig nervig und setzt mich total unter Druck. Es gibt mir einfach das Gefühl, dass ich nie so toll sein werde oder dass mich die Familie nie so sehr mögen wird, wie sie und das stresst mich total. Ich bin nur froh, dass die zweite Gastschülerin offenbar nicht so toll war, weil mir meine Familie bisher nur schlechtes von ihr erzählt hat. Mein Bruder hat erzählt, dass meine Familie sich total über sie geärgert hat, weil ihr Zimmer wohl total dreckig war, sodass sogar einmal Nacira kommen musste, um sich das anzuschauen und dass meine Gastmutter total viel Wert auf Sauberkeit legt, aber darüber kann ich ehrlich gesagt nur lachen. Wenn sie wirklich so viel Wert darauf legen würde, dann wäre die Küche nicht so dreckig, dann würden keine Schaben durch die Spüle krabbeln oder dann müsste mein Bruder keine Kakerlaken im Haus tot treten..Im Restaurant wird auch immer das alte Öl von einer Pfanne in die andere gekippt, das hat mich am Anfang auch noch angeekelt..
2. Schulalltag
Die Schule ist irgendwie total anders als erwartet. Ich hab in Deutschland noch G9 gemacht, also 13 Jahre Schule und ich bin immer gerne zur Schule gegangen. Deswegen war die Überlegung, dass ich hier nochmal zur Schule gehe, um natürlich viele Vokabeln im Unterricht zu lernen und in der Klasse Freunde zu finden, weil es mir ja eh immer Spaß gemacht hat. In Wiesbaden haben Chrissi und ich erfahren, dass wir auf dieselbe Schule gehen werden und wir haben damals ausgemacht, dass wir nicht so viel deutsch reden werden, wenn wir uns in den Pausen treffen, aber hier hat sich herausgestellt, dass wir zusammen in einer Klasse sind! Die Schule an sich ist total klein mit insgesamt 200 Schülern von Grundschule bis zur Abschlussklasse und in unserer Klasse sind nur 10 Bolivianer und eben wir zwei Deutsche. Am Anfang war ich noch froh, Chrissi zu haben, weil wir gemeinsam zur Schule fahren konnten und wir im neuen Umfeld wenigstens uns hatten, aber es ist einfach nur schlecht für uns, dass wir gemeinsam in einer Klasse sind. Wir reden praktisch die ganze Zeit deutsch, vor allem auch weil der Unterricht so sterbenslangweilig ist und wir isolieren uns damit selbst vor den anderen, weil natürlich keiner unserer Klassenkameraden ein Gespräch mit uns anfängt, wenn wir gerade auf Deutsch in ein Gespräch vertieft sind. Aber für uns ist es auch nicht einfach, kein deutsch zu sprechen. Wenn Pause ist, guckt man sich in seiner Klasse aus 10 Bolivianern um, mit wem man denn vielleicht ein Gespräch auf Spanisch beginnen könnte, aber in der Ecke knutscht das Pärchen, der eine zockt gerade auf seinem Handy, die Klassenstreberinnen lernen fleißig für den anstehenden Test und mit dem Klassenidioten will man sich auch nicht unterhalten. Wer bleibt da? Christina! Und so ist das praktisch jeden Tag. Wir wissen selbst, dass wir nicht so viel deutsch reden sollen, aber so ist halt die Situation. Ich glaube, Sevi und Gina sind auch gemeinsam in einer Klasse, aber deren Klasse ist ca.30-40 Mann groß und da hat man viel mehr Möglichkeiten einen Ansprechpartner zu finden oder Anschluss zu finden. Ich persönlich finde meine Klassenkameraden größtenteils total kindisch und nervig und möchte mich in meiner Freizeit gar nicht mit ihnen treffen. Die sind ja auch erst 16-17 Jahre alt und ich mit meinen fast 20 Jahren fall da bisschen raus. Die Idee aus Deutschland, dass ich in der Schule Freunde finde, hat sich also schon mal aufgelöst und deshalb sitze ich die Zeit im Prinzip nur ab.
Die meisten Lehrer bereiten ihren Unterricht nicht vor und es ist total langweilig, sodass ich die Zeit im Unterricht meistens zum Tagebuch schreiben nutze oder irgendwas anderes mache. Da ich ja schon Abi hab, kann ich hier auch nicht mehr den Ehrgeiz entwickeln, gut in der Schule zu sein oder Hausaufgaben zu machen oder so. Wenn die Lehrer nachfragen, ob ich was gemacht habe, tun Chrissi und ich dann meistens so, als würden wir kein Wort verstehen und dann lassen die Lehrer von uns ab..Naja es war einfach eine Fehlentscheidung von mir das Auslandsjahr mit Schulanteil zu wählen, aber eigentlich konnte ich ja nicht wissen, dass ich mit Chrissi in einer Klasse landen würde und wir uns gegenseitig so behindern. Aber Volunta oder die Aufnahmeorganisation hat ja schließlich auch versprochen, dass so etwas nicht vorkommt..oder?
Max hat auch gesagt, dass Chrissi oder ich schon direkt am ersten Schultag um einen Schulwechsel hätten bitten müssen, damit das klappt, aber zu dem Zeitpunkt waren wir ja noch froh über unsere Gesellschaft.
Bei dem Bogen, den man ganz am Anfang für die Organisation ausfüllen musste stand ja auch: Willst du dort bolivianisches Abitur machen? Ja oder Nein.
Und das hat mich total in die Irre geführt, weil ich damals tatsächlich gedacht hab, ich könnte hier Abitur machen, was im Nachhinein natürlich total dumm von mir war, weil man in 4 Monaten Schule ja niemals irgendwo Abitur machen kann. Die Frage im Fragebogen müsste deshalb so lauten: Willst du am Ende des Schuljahres die finalen Examen mitschreiben, obwohl du dafür kein Abitur bekommst, einfach nur so zum Spaß und für ein Zeugnisartigen Bogen auf dem dann deine Ergebnisse stehen? Ja oder Nein.
Naja, soviel zum „bolivianischen Abitur“..
Das ist mein Stundenplan:
Montag |
Dienstag |
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Bio |
Informatik |
Beginn: 7:30 Uhr ->bedeutet um 6 Uhr aufstehen, weil ich eine halbe Stunde Bus fahre und morgens ja immer mein Frühstück suchen muss.
Ende: 12:35 Uhr -> chillig
3. Praktikum
Vor einer Woche hatten wir ein Treffen mit Max und Nacira und durften dort Wünsche zu unserem Praktikum äußern. In Deutschland hatte ich noch geplant, hier eventuell als Lehrerassistentin zu arbeiten, weil ich Lehrerin werden möchte, aber jetzt da ich gesehen hab, wie unmotiviert die Lehrer hier arbeiten, hab ich gar keine Lust mehr meine Energie an die zu verschwenden..
Deshalb möchte ich in einem Kinderheim arbeiten und habe mit Chrissi (im Unterricht) auch schon viele Ideen entwickelt, was man mit den Kindern alles machen könnte und ich freue mich schon auf das soziale Praktikum! Mein einziges Kriterium ist, dass ich eigentlich auf keinen Fall mit anderen Deutschen in einem Heim arbeiten möchte. Ich glaube so etwas ist in Santa Cruz mittlerweile schwierig zu finden, aber es wäre mir wirklich wichtig, weil es mich ja selbst nervt, wie viel deutsch Chrissi und ich reden..Ich habe auch schon ein Kinderheim in meiner Nachbarschaft besucht, um zu gucken, ob mir das dort gefallen würde, aber dort waren 6 Deutsche! Und das möchte ich auf keinen Fall..
Gestern gab es auch ein Missverständnis mit Max und Nacira, weil Nacira mich angerufen hat und mir mittgeteilt hat, dass ich Montag anfangen kann in einem Kinderheim zu arbeiten und ich war total verwundert, weil ich nicht darum gebet habe, früher als geplant anfangen zu dürfen. Bei dem Treffen habe ich nur gefragt, ob es möglich ist, dass ich mich ein bisschen in der Uni rumtreibe, anstatt in der Schule, weil da mehr Leute in meinem Alter sind und bei Unis das Sportangebot außerdem besser ist, aber ich hab nix von früherer Arbeit gesagt. Ich hab Nacira dann gebeten, mir den Platz für November aufzuheben, wenn das soziale Praktikum normalerweise beginnt, aber sie hat noch gemeint, dass dort vielleicht noch Deutsche dazukommen werden, aber dass ich die ja nicht so oft sehen werde, aber da sehe ich doch auch schon wieder kommen, dass ich mich in der neuen Umgebung erst mal zu denen flüchte und es dann wieder von vorne losgeht..
Chrissi hat mir dann später erzählt, dass Nacira noch bei ihr angerufen hat, um ihr meinen Arbeitsplatz quasi „aufzudrängen“, obwohl Chrissi ebenfalls nicht darum gebeten hat, früher anfangen zu dürfen..komisch
4. Zurechtfinden im Land
Ich wohne zwar recht weit Außerhalb, es gibt aber direkte Busverbindungen zur Plaza und zum Markt, sodass ich recht früh alleine weg durfte um Einkäufe für mich zu erledigen oder um mich in der Stadt umzugucken. Ich habe Santa Cruz noch gar nicht so richtig als Tourist besichtigt, aber ich hab auf jeden Fall vor, demnächst mal mit meinem Reiseführer durchs Zentrum zu bummeln! Es gibt hier glaub ich echt viel zu entdecken. Bevor ich irgendwo hinfahre, frage ich immer meine Eltern um Erlaubnis und sie haben mir einmal gesagt: „Charlotte, du darfst im Prinzip überall hingehen wo du willst, nur sei immer vorsichtig“.
Mein 17 jähriger Bruder ist da irgendwie mehr „möchtegern-Papa“, weil er einmal zu mir gesagt hat, dass meine Eltern mir eine Sache eh nicht erlauben werden und ich gar nicht zu fragen brauche. Er war dann ein bisschen erstaunt, als ich dann trotzdem gefragt habe und sogar die Erlaubnis bekommen habe.
Ich gehe seit 3 Wochen jeden Samstagnachmittag zu einem Jazz/Ballett Kurs mit Jungs und Mädchen in meinem Alter und es mach total Spaß. Dieser Kurs findet auch zwei Mal unter der Woche statt, allerdings Enden die Stunden dann erst um 10 Uhr abends. So spät fahren dann nicht mehr so viele Micros und die Stadt ist bei Dunkelheit am gefährlichsten. Als ich meinen Gastpapa gefragt hab, ob ich an den Stunden teilnehmen darf, hab ich ihm angesehen, dass er die Idee nicht so gut fand, deswegen hab ich mit dem Tanzlehrer abgesprochen, nur einmal die Woche hinzugehen.
Ich war sehr früh bei einem Volleyballtraining von einem Mädchen aus der Kirche, aber dort waren lauter 15-16 jährige, die sich mehr auf den neusten Klatsch und Tratsch konzentriert haben, sodass mir das Training nicht so viel Spaß gemacht hat. Als ich gesagt habe, dass ich dort nicht mehr hingehen will, weil ich lieber Mädchen in meinem Alter kennenlernen will, wurde ich sofort von den Eltern des Mädchens angesprochen oder zur Rede gestellt, warum ich nicht mehr trainiere und aus meiner Erklärung haben sie geschlossen, dass ihre Tochter und dessen Freundinnen für mich wohl zu kindisch sind, weshalb die Tochter eine ganze Weile nicht mehr mit mir geredet hat. Diese Eltern sind die nervigsten von allen, die ich bisher in der Kirche kennengelernt habe. Jedes Mal, wenn ich Sonntagmorgens nicht in der Kirche war, stellen sie mich abends sofort zu Rede:“ Was war denn los, du warst ja heute gar nicht da!“ und ich kann denen ja schlecht sagen, dass mir die Kirche persönlich nicht so wichtig ist und ich die zwei Mal, die ich mit gehe, auch nur meiner Familie zu liebe (und unserem Verhältnis zu liebe) mitgehe und dass ich Sonntagmorgen einfach auf das ganze Singen, Beten und dem Pfarrer lauschen keine Lust hab, eben auch weil ich einfach nicht an die Kirche und an die Bibel glaube. Das „ ich hab einfach keine Lust“ zählt bei Menschen einfach nicht, die fest daran glauben, dass Jesus auf die Erde zurückkehren wird und dass bald die Welt untergeht und nur diejenigen gerettet werden, die an Gott glauben und das alles. Für die hat die Kirche ja einen richtigen Sinn. Für mich nun mal nicht..
Jedenfalls wollte ich auch nicht mehr in diesem Volleyballteam spielen, weil da eben lauter religiöse Mädels spielen für die ist Tanzen, laute Musik und generell Spaß schlecht ist, deshalb wollte ich mir lieber weniger religiöse Freundinnen suchen, mit denen ich auch mal ausgehen kann.
Ich war ziemlich lange auf der Suche und auch ziemlich frustriert, als mir meine deutschen Eltern den Tipp gegeben haben, doch mal bei einer Uni zu fragen, ob ich bei deren Volleyballteam mitmachen darf, weil auf der Uni ja mehr Leute in meinem Alter sind. Ich bin dann auch zur Uni und habe dort aber eine Abfuhr bekommen, weil wohl nur Studentinnen mitmachen dürfen und niemand von Außerhalb, aber sie haben mir die Nummer vom Trainer gegeben. Für ihn war es gar kein Problem, dass ich keine Studentin bin und ich gehe dort einmal die Woche zum Training. Über ihn habe ich zufällig das Volleyballteam kennengelernt, in dem ich jetzt fest spiele! Also habe ich jetzt eine feste Mannschaft mit ca 15 Mädchen von 14 bis 25 Jahre alles dabei, mit denen ich auch Spiele gegen andere Teams spielen werde und die Unimannschaft, mit bisschen weniger Mädchen, bei denen ich immer noch trainieren darf.
Sprachlich komme ich hier sehr gut zurecht. Meine Familie hat von Anfang an sehr langsam und deutlich mit mir gesprochen und ich habe mit Händen und Füßen und Geräuschen geredet und ab und zu mach ich schon mal Pantomime, wenns sein muss. 😉
Ich merke meinen Fortschritt verglichen mit der Zeit vor Bolivien total. Viele Wörter die ich hier neu gelernt habe, kann ich selbst auch schon aktiv gebrauchen und Grammatik habe ich im Unterricht auch schon selbstständig gepaukt. Ich habe Gott sei Dank nicht den Sprachkurs gebucht, der soll total schlecht gewesen sein, was ich so von den anderen gehört habe..
Ich habe viel Kontakt nachhause und meine Eltern freuen sich sehr, durch meinen Blog und meine fast täglichen Mails an meinem neuen Leben teilhaben zu können. Skypen funktioniert auch total gut. Der einzige Internetanschluss ist bei meiner Schwester im Zimmer, aber da wir uns gut verstehen und sie unter der Woche den ganzen Nachmittag weg ist, habe ich eigentlich immer die Möglichkeit online zu gehen. Es hieß ganz am Anfang „ In 2 Wochen haben wir w-lan“, aber ich glaube das wird nix mehr. Noch habe ich keine schlimme Heimweh-Phase gehabt, nur als ein Päckchen von meiner Familie hier bei der Post ankam und meine Verwandte, auf dessen Namen das Päckchen gesendet wurde, es fünf Tage lang auf den nächsten Tag verschoben hat mein Päckchen abzuholen, habe ich ein bisschen die Nerven verloren. Es war schwierig auszuhalten zu wissen, dass etwas von den Eltern so nah ist, man es aber trotzdem die ganze Zeit nicht bekommt, nur weil der Verwandten das Päckchen nicht so wichtig ist, wie einem selbst.
Ein bisschen nervig ist, dass mir meine Eltern am Wochenende nur erlauben, bis 1:30 Uhr in die Disco zu gehen. Da sie so evangelisch sind und generell laute Musik und tanzen ja schlecht sind, kann ich eigentlich froh sein, überhaupt tanzen gehen zu dürfen, aber die Discos machen hier erst gegen 12 Uhr auf und dann gehen wir schon wieder um eins, weil wir so lange nachhause brauchen (Chrissi und ich). Meine Eltern sagen, dass ab 2 zu viele Betrunkene in der Disco sind und irgendwann die Prügeleien losgehen und das zu gefährlich ist, aber so was kann mich ehrlich gesagt nicht erschrecken, da müssten die mal meine Lieblingsdisco in Frankfurt kennenlernen..Ich würde gerne selbst wenigstens einmal länger bleiben, um mal zu sehen, ob das tatsächlich so gefährlich ist, wie sie sagen oder nicht, damit ich mehr Verständnis für dieses Zeitlimit aufbringen kann. Letztens habe ich mich mit meiner Schwester und einem Freund für die Plaza verabredet und ich dachte mal, ich frag mal, wie lange ich wegbleiben darf, schließlich gehen wir ja nicht tanzen oder trinken, wir treffen uns ja ganz harmlos und gehen eine Pizza essen, mehr nicht. Und was sagt meine Mutter? „Hhhmm..Du darfst so bist 12 oder 11 wegbleiben.“ Und es war schon viertel nach zehn.
Warum nur so kurz, wo wir noch nicht mal in der Disco mit den ganzen Betrunkenen waren? Sowas verstehen ich halt nicht, aber Vasti und ich waren trotzdem erst nach 2 Uhr zuhause und für sie gabs dann Hausarrest, aber für mich nicht (war nicht so schlimm für sie, ich hab das Gefühl, dass es ihr ein bisschen gefallen hat unter den anderen Kirchenmäuschen auf einmal die Böse zu sein, die zulange in der Stadt war. So bad-girl Image zu haben 😉
5. Anmerkungen
Bis auf die Tatsache, dass ich von der Schule enttäuscht bin kann ich mich nicht beklagen! Für die nächsten Jahre würde ich nur empfehlen größere Schulen mit mehr als nur einer Miniklasse im Abschlussjahrgang zu wählen, wenn man zwei deutsche auf eine Schule schickt. Man kann sich vornehmen was man will, man wir doch deutsch reden, das könnt ihr mir glauben. Als wir in Buenos Aires festsaßen, haben die anderen überlegt, dass wir uns alle zwei Wochen mal zum gemeinsamen Kochen treffen können und ich war damals nicht so begeistert, weil ich nicht so viel deutsch reden wollte, aber so ein Treffen wäre ja nur alle 2 Wochen gewesen und jetzt quatsche ich jeden Tag mit Chrissi, allem was ich mir vorgenommen habe zum Trotz. Für Chrissi und mich macht die Schule ja so wie die Zustände gerade sind gar keinen Sinn, außer dass wir ein bisschen Physik und Chemie wiederholen..
6. Persönlicher Erfahrungsbericht
Bei unserer Anreise haben wir ja ungeplant 4 Tage in Argentinien verbracht! Ich erinnere mich noch, wie aufregend, spannen, beängstigend und nervig das alles zugleich war. Als wir am Flughafen Buenos Aires ankamen, wären es Planmäßig nur noch 2 Stunden gewesen, bis wir unsere Gastfamilien kennengelernt hätten und ich war fix und fertig mit den Nerven, total nervös und habe sogar jede einzelne Frage übersetzt (von diesem Zettel mit möglichen Fragen, die man der Familie stellen kann, wenn man nicht weiß, worüber man reden soll) , um möglichst gut vorbereitet zu sein.
Nachdem wir aber vier Tage lang ohne direkten Ansprechpartner der Organisation in Argentinien überlebt hatten, bin ich tausend Mal selbstbewusster in meine Gastfamilie gegangen. Man muss sich mal überlegen, was für ein Abenteuer das für uns war. Gerade für ein Jahr von Familie, Freund und Freunden verabschiedet und kaum 14 Stunden später hocken wir den ganzen Tag im Flughafen und verstehen nur mit Mühe das akzentreiche Spanisch der Argentinier und können kaum fassen, dass bei unserem Flug „cancelled“ steht. Dann war es ein riesiger Akt überhaupt aus dem Flughafen rauszukommen, weil das ja nicht geplant war und herauszufinden, dass die Fluggesellschaft uns eine Nacht im Hotel bezahlen würde. Am nächsten Morgen haben wir uns schon um 2 Uhr früh auf zum Flughafen gemacht, um die ersten beim nächsten Flug zu sein, wobei an diesem Morgen noch ein Reisepass verloren gegangen ist und nach ca. 4 Stunden herumtelefonieren und zurück zum Hotel gefahre wieder gefunden wurde. Das alles mussten wir natürlich auf Spanisch geregelt kriegen, weil kein Mensch an diesem Flughafen englisch spricht. Daraufhin kam die Übernachtung im Hostel, bei der uns Max aus Bolivien aus geholfen hat und die Planung der Busreise, wie gesagt ohne direkte Hilfe vor Ort. Diese Erfahrung direkt am Anfang hat mich total bestärkt bei meiner Gastfamilie auch direkt munter draufloszureden, komme was wolle, in Argentinien hatten wirs ja schließlich auch geschafft. Meinen vorbereiteten Fragenzettel habe ich dann gar nicht mehr gebraucht!
Ein Erlebnis was mich auch zum Stauen gebracht hat war das Treffen bei Herrn Steiner. Chrissi und ich waren bisschen zu früh da und waren kurz in der Küche, um was zu trinken und dort haben wir ganze 7 verschiedene Cornflakes und Müslisorten entdeckt! Da ist Chrissi und mir schon die Kinnlade heruntergefallen, weil Chrissi meistens nichts oder trockene Kekse frühstückt und ich seit Beginn immer darum kämpfen muss, dass es Cornflakes gibt. Oft gibt es Brot mit Marmelade, was ich aber dann morgens und abends esse (ähnlich wie mit dem Reis und Fleisch am Mittag, das kann man irgendwann einfach nicht mehr sehen), aber ich habe meiner Familie schon erklärt, dass ich wenn ich morgens um kurz nach 6 frühstücke (wenn ich morgens aus dem Haus gehe, schlafen noch alle!), so etwas schweres wie Brot einfach nicht runter kriege und ich lieber etwas leichtes wie Cornflakes esse. Es gab auch schon oft extra für mich eingekaufte Cornflakes, worüber ich mich jedes Mal immer wieder freue, aber wenn es welche gibt, dann nur für kurze Zeit, weil sich dann zeigt, dass jeder in diesem Haushalt gerne Cornflakes nascht.. weil ich morgens ja auch öfter mal auf die Suche nach Essen gehen muss und auch das ein oder andere mal nichts finden kann, habe ich mir mittlerweile einen heimlichen Cornflakes Vorrat angelegt, der sich in meinem Koffer unter meinem Bett befindet. Ich selbst finde auch total doof, dass ich zu dieser „Maßnahme“ greifen musste, aber ich habe meine Eltern zu Anfang gefragt, ob sie mir Cornflakes kaufen oder ob ich sie mir selbst kaufen muss (wenn keiner außer mir sie isst, kann man ja verstehen, dass die Eltern sagen, dass man sie sich selbst kaufen muss), aber sie wollten sie mir selbst kaufen, was ich total nett finde! Nur gibt es wie gesagt nicht immer was und damit ich morgens immer was essen kann, habe ich mir ebenheimlich diesen Vorrat angeschafft. Nun will ich das aber meinen Eltern nicht zeigen, damit sie nicht denken „ach die hat ja ihre eigenen, dann kaufen wir gar nix mehr“ denn schließlich haben sie ja gesagt, dass sie mir das kaufen. Aber ich selbst fühle mich bei der ganzen Sache nicht wohl, ich mag es nicht solche Geheimnisse vor der Familie zu haben, denn irgendwann kommt so etwas immer raus und dann gerate ich sicher in Erklärungsnot und sie sind enttäuscht von mir oder so, aber andererseits starte ich schon genervt in den Tag, wenn ich nix zu Essen gefunden habe..
Aber eigentlich sind es ja nur Cornflakes, da gibt es sicher größere Probleme, aber bei Herrn Steiner hab ich dann gemerkt, dass der Haushalt schon halb-europäisch ist, bei dem Frühstücksangebot!
Wirklich schön war es in Sucre und Cochabamba! Es ist toll, dass man Sucre schon so früh kennenlernt und ich war froh, Cochabamba auch so früh kennenlernen zu können! Zwei echt schöne Städte!
7. Tipps für Teilnehmer
1. Nicht barfuß rumlaufen! Dreckige Füße werden nicht gerne gesehen, nur die wirklich Armen laufen barfuß rum, wenn es heiß ist Sandalen oder im Haus Flip Flops tragen.
2. auf jeden Fall eine warme Winterjacke mitnehmen! Santa Cruz kann richtig richtig kalt werden. Von Wollstrumpfhosen über Mützen und Handschuhe entweder mitnehmen oder hübsch traditionell in Sucre einkaufen.
3. wenn die Familie religiös ist, auf jeden Fall mit dem Essen warten, bis gebetet wurde! (Sollte eigentlich klar sein, aber ich habe schon gehört, dass die ein oder andere Gastschülerin das nicht respektiert hat)
4. mein Bruder hat mir gesagt, dass im Micro nicht gegessen werden darf und es halten sich hier auch alle daran.
Das war jetzt ganz schön viel, aber man erlebt hier ja auch eine Menge!
Viele liebe Grüße aus Santa Cruz! Die Stadt hat heute (24.9.) übrigends ihren 201. Geburtstag! Mal sehen, wie die Crucenos feiern können 😉